Bild: Frau mit Helm und Warnweste vor Containern spricht in Walky Talky
26. März 2024

EKG-Report 350

EKG-Report
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Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung: Wichtiges Standbein der Exportkreditgarantien – 2023: Knapp sechs Milliarden Euro neu gedeckte Umsätze

Die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung (APG) ist neben den Einzeldeckungen die zweite Säule der Exportkreditgarantien. Sie richtet sich vor allem an kleine und mittlere Unternehmen, die regelmäßig Geschäfte mit verschiedenen Abnehmern in unterschiedlichen Ländern tätigen. Mit der APG können Exporteure kurzfristige Forderungen mit einem Zahlungsziel von bis zu zwölf Monaten bündeln und gegen Zahlungsausfälle absichern.

 

Türkei führt Länderranking an

Das APG-Geschäft, das auch als „Brot- und Buttergeschäft der Exportkreditgarantien“ bezeichnet wird, macht Jahr für Jahr einen erheblichen Teil des gesamten Deckungsvolumens aus. 2023 betrug das Deckungsvolumen in diesem Bereich 5,7 Mrd. Euro. Dies entspricht knapp einem Drittel des gesamten Deckungsvolumens (18,4 Mrd. Euro).

Im Länderranking führt traditionell die Türkei das APG-Geschäft an. Im vergangenen Jahr lagen die mit APG abgesicherten Umsätze für Ausfuhrgeschäfte in die Türkei bei 816 Millionen Euro. Hinter der Türkei folgen Brasilien (576 Mio. Euro) und China (378 Mio. Euro) auf den Plätzen zwei und drei.


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Exporteure blicken gespannt nach Zentralasien – Region gewinnt geopolitisch und geoökonomisch an Bedeutung – Ausbau der bundesgedeckten Exportfinanzierung 

Zentralasien gewinnt spätestens seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine sowohl geopolitisch als auch geoökonomisch an Bedeutung. Länder wie Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Kirgisistan und Tadschikistan gelten als natürliches Bindeglied zwischen Europa und Asien und werden von deutschen Unternehmen und Exporteuren im Rahmen ihrer Diversifizierungsstrategie zunehmend ins Visier genommen.

 

Rohstoffreiche Autokratien

Öl, Gas, Kupfer, Uran, Aluminium – Zentralasien ist reich an mineralischen Rohstoffen – und das weckt Begehrlichkeiten über Zentralasien hinaus. Politisch zeigen sich jedoch bei allen fünf Staaten Herausforderungen. 

Für deutsche Exporteure sind Kasachstan und Usbekistan die mit Abstand die wichtigsten Märkte in der Region. Vor allem Kasachstan boomt. Im vergangenen Jahr stiegen die Ausfuhren in das Land auf über drei Mrd. Euro.

 

Bundesgedecktes Geschäft stärken

Gemessen am Gesamtexport sind die bundesgedeckten Ausfuhrgeschäfte gering. Kasachstan kommt hier lediglich auf 140 Mio. Euro. Wie das Geschäft staatlicher Exportkreditagenturen forciert werden kann, haben Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zusammen mit Expertinnen und Experten von Euler Hermes, OeKB und der SERV jüngst auf Delegationsreisen nach Kasachstan und Usbekistan erörtert.

 

Eine Region im Wandel

Der Ausblick ist vielversprechend. Aktuell und in den kommenden Jahren sind eine ganze Reihe großvolumiger und strategischer Großprojekte geplant – vor allem in den Bereichen Energie und Infrastruktur. Mit dem Mittleren Korridor soll eine neue zentrale Verbindung zwischen Europa und Asien unter Umgehung von Russland entstehen. Und auch im Bereich der Erneuerbaren Energien tut sich Einiges. Lange Zeit ein weißer Fleck soll die Erneuerbare Energie zügig ausgebaut werden – zum einen, um den lokalen Bedarf zu decken, und zum anderen, um grüne Energie zu exportieren.

 

Mittlerer Korridor

Bildnachweis: Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, Astana /Grafik: FuW, mta

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Bild: Mann im Lager