
Im Wandel der Zeit
Exportkreditgarantien der Bundesrepublik Deutschland von 1949 - 2019
Historie der Exportkreditgarantien des Bundes
Seit 70 Jahren unterstützen die Exportkreditgarantien des Bundes deutsche Exporteure und die sie finanzierenden Banken auf ihrem Weg ins Ausland. Über die vergangenen Jahre und Jahrzehnte sind die sogenannten Hermesdeckungen zu einem zentralen Instrument der deutschen Außenwirtschaftsförderung geworden. Ob Asien- oder Russlandkrise, Lateinamerika- oder Finanzkrise: Die Exportkreditgarantien waren stets ein verlässlicher Partner der deutschen Exportwirtschaft. Und sie sind quicklebendig. Immer an den Bedürfnissen und Interessen der deutschen Exportwirtschaft orientiert, passen sie sich den kontinuierlich wandelnden politischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Veränderungen flexibel an. Dabei bleiben sie ihrem Grundprinzip stets treu: deutsche Exporteure und Exportfinanzierer vor politisch und wirtschaftlich bedingten Forderungsausfällen zu schützen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung in Deutschland.
70 Jahre Exportkreditgarantien – das bedeutet 70 Jahre Außenwirtschaftsförderung at its best.

Die 50er Jahre
1949 |
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1952 |
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1957 |
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Mit den Exportkreditgarantien des Bundes abgesicherte
Exportgeschäfte und -finanzierungen
Die hier vorgestellten Projekte stehen stellvertretend für die in den letzten 70 Jahren realisierten Exportgeschäfte. Dabei steht die besondere Förderungswürdigkeit bei der Absicherung der Exportgeschäfte und -finanzierungen mit Berücksichtigung der folgenden Kernthemen im Vordergrund:
BESONDERE FINANZIERUNGEN
ENTWICKLUNGSLÄNDER
INFRASTRUKTURPROJEKTE
MITTELSTÄNDISCHE EXPORTEURE (KMU)
NACHHALTIGKEIT
Sanierung des Rio Subterraneo in Argentinien
Infrastrukturprojekt
Der Rio Subterraneo, eine der größten Wasserversorgungsleitungen in Buenos Aires, droht aufgrund von Bodensenkungen einzustürzen. Die Folge wäre ein Zusammenbruch der Wasserversorgung für mehr als 1,4 Mio. Einwohner. Eine Komplettsanierung des maroden Abschnitts ist daher dringend erforderlich. Die Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG erhielt den Auftrag, ein 220 m langes Teilstück des Rio Subterraneo zu sanieren. Das Projekt ist technisch besonders herausfordernd, da alle Arbeiten von Tauchern im laufenden Betrieb in 34 m Tiefe ausgeführt werden müssen.
Die Bundesregierung übernimmt für das Vorhaben eine Lieferantenkreditdeckung.
Bildnachweis: Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG, Kassel

Die 60er Jahre
1960 |
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1963 |
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1964 |
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Längste Hängebrücke Afrikas in Mosambik
Infrastrukturprojekt, Entwicklungsland
Mit einer Länge von 680 Metern entstand in Mosambik die längste Hängebrücke Afrikas. Seit Mitte 2018 verbindet die Brücke mit ihren bis zu 141 m hohen Pfeilern die Hauptstadt Maputo mit dem Süden des Landes. Damit kommt ihr eine bedeutende Rolle bei der wirtschaftlichen Entwicklung Mosambiks zu. Gauff Engineering verantwortete die Bauüberwachung und Qualitätssicherung. Darüber hinaus überwachte das Nürnberger Unternehmen den Beginn der Planung und des Baus einer 170 km langen Straße zwischen Maputo und Ponta do Ouro – einer der attraktivsten touristischen Regionen im südlichen Afrika. Damit wurde auch der Weg zur südafrikanischen Grenze ausgebaut und eine neue und wesentlich kürzere Verkehrsverbindung zwischen Maputo und Durban geschaffen.
Die Bundesrepublik Deutschland unterstützte das Projekt durch Übernahme einer Avalgarantie.
Bildnachweis: Gauff GmbH & Co. Engineering, Nürnberg

Die 70er Jahre
1972 |
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1973 |
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1975 |
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1976 |
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1977 |
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1978 |
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1979 |
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Solarmodule für Äthiopien
Infrastrukturprojekt, KMU, Entwicklungsland
Die S+R Maschinenbau GmbH installierte in den ländlichen Regionen Äthiopiens „Solar Home Systems“ (SHS) für 10.000 private Haushalte und Höfe. Die SHS bestehen neben einem Solarmodul sowie einer Steuer- und Speichereinheit u. a. aus LED-Leuchteinheiten, USB-Ladestationen, einem Satellitenempfänger und einem Fernsehgerät. Überschüssige Energie wird in einer Batterie gespeichert.
Das Projekt trägt zur jährlichen Einsparung von etwa 450 t CO² bei und wurde von der Bundesregierung durch Übernahme einer Fabrikationsrisikodeckung unterstützt.
Bildernachweis: S+R Maschinenbau GmbH, Homberg/Ohm
Die 80er Jahre
1980 |
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1981 |
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1984 |
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1985 |
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1986 |
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1987 |
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Windpark Kovačica in Serbien
Nachhaltigkeitsprojekt
Serbien bezog seinen Strom bisher überwiegend aus Braunkohle und Wasserkraft. Mit dem Bau von Windparks möchte das Land den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung erhöhen. Die GE Wind Energy GmbH lieferte 38 Windenergieanlagen mit einer Gesamtkapazität von 104,5 MW für den Windpark Kovačica in der serbischen Provinz Vojvodina, etwa 50 km nordöstlich der Hauptstadt Belgrad. Kovačica gehört zu den ersten größeren Windparks, die in Serbien unter dem neuen Förderprogramm für erneuerbare Energien realisiert wurden.
Die Bundesregierung übernahm für das Geschäft eine Lieferantenkredit- sowie eine Finanzkreditdeckung.
Bildnachweis: GE Wind Energy GmbH, Salzbergen

Die 90er Jahre
1990 |
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1992 |
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1993 |
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1994 |
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1996 |
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1997 |
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1998 |
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1999 |
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Quantum of the Seas
Besondere Finanzierungen
Mit 348 Metern Länge und 41 Metern Breite ist die „Quantum of the Seas“ eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt. Im Oktober 2014 lieferte es die MEYER WERFT an die amerikanische Reederei Royal Caribbean Cruises Ltd. aus. Auf 18 Decks befinden sich 2.090 Kabinen für 4.180 Passagiere. Ein Scrubber-Abgasreinigungssystem sorgt für die Filterung von Schwefeloxiden und Feinstaub aus den Abgasen.
Die Bundesrepublik Deutschland sicherte das Geschäft mit einer kombinierten Ausfuhr- und Finanzkreditdeckung sowie Vertragsgarantien ab.
Bildnachweis: MEYER WERFT GmbH & Co. KG, Papenburg
Die 2000er Jahre
2000 |
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2001 |
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2002 |
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2003 |
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2004 |
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2006 |
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2007 |
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2008 |
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2009 |
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Solarkraftwerk in Ägypten
Entwicklungsland, Infrastruktur-, KMU- und Nachhaltigkeitsprojekt sowie besondere Finanzierung
Häufige Stromausfälle und eine um 6 % bis 7 % jährlich wachsende Stromnachfrage – diesen Herausforderungen muss sich Ägypten stellen. Das Land wollte daher bis 2020 ein Fünftel seines Energiebedarfs regenerativ decken. Die ägyptische Firma Infinity Solar S.A.E. sowie das deutsche Unternehmen ib vogt GmbH haben im Rahmen eines Konsortiums gemeinsam im ägyptischen Benban ein Solarkraftwerk gebaut. Das Kraftwerk mit einer Leistung von 64 MW in der Spitze besteht aus knapp 200.000 Solarmodulen und produziert jährlich etwa 110.000 MWh Strom. Der staatliche Stromversorger EETC hat einen auf 25 Jahre angelegten Abnahmevertrag mit der Projektgesellschaft geschlossen. In diesem Zeitraum werden bis zu 1,3 Mio. t CO²-Emissionen im Vergleich zur konventionellen Energiegewinnung eingespart. Die mittelständische ib vogt GmbH aus Berlin war unter anderem auch für die technische Planung sowie die Materialbeschaffung, den Bau und die Betriebsführung des Kraftwerkes zuständig.
Für das als Projektfinanzierung strukturierte Vorhaben stellte die Bundesrepublik Deutschland eine isolierte Finanzkreditdeckung.
Bildnachweis: ib vogt GmbH, Berlin
Die 2010er Jahre
2010 |
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2011 |
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2012 |
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2013 |
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2014 |
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2015 |
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2016 |
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2017 |
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2018 |
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2019 |
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Segundo Emisario del Arroyo Vega
Infrastrukturprojekt
In Buenos Aires kommt es immer wieder zu großen Überschwemmungen. Daher wurde das Projekt „Segundo Emisario del Arroyo Vega“ ins Leben gerufen, das die Errichtung eines Entwässerungssystems sowie eines Hochwasserrisikomanagements für die Stadt umfasst. Abhilfe soll u. a. der Bau eines Regenwasserhauptsammlers mit einer Gesamtlänge von 8,5 km schaffen, der zum Rio de la Plata führt.
Die Herrenknecht AG lieferte für das Vorhaben zwei Tunnelvortriebsmaschinen nach Argentinien und nahm hierfür Exportkreditgarantien der Bundesregierung in Anspruch.
Bildnachweis: ©Herrenknecht AG

Die 2020er Jahre
2020 |
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2021 |
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2022 |
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