
EKG-Report 361
Maßnahmenpaket zur Stärkung der deutschen Exportwirtschaft greift – erste Exporteure mit flex&cover-Status – Premiere für Forfaitierungsgarantie
Das Maßnahmenpaket zur Stärkung der deutschen Exportwirtschaft kommt bei Unternehmen und Banken gut an. Vor allem flex&cover, der neue Ansatz zur Prüfung der Förderungswürdigkeit auf Unternehmensebene, stößt auf großes Interesse.
Die ersten positiven Entscheidungen liegen vor. Als erstes Unternehmen hat der Maschinenbauer Windmöller & Hölscher aus Lengerich den flex&cover-Status vom Bund erhalten. Inzwischen gibt es zehn flex&cover-Unternehmen, darunter die Windkraftanlagenbauer Enercon und Nordex sowie der Maschinen- und Anlagenbauer Dieffenbacher.
Mehr Flexibilität beim Sourcing
Flex&cover bietet Exporteuren mit stark international ausgerichteten Wertschöpfungsketten eine Reihe von Vorteilen. Im Vergleich zu 49-PLUS wird bei flex&cover nicht die deutsche Wertschöpfung eines Geschäftes betrachtet (transaktionsbezogener Ansatz), sondern der wirtschaftliche Beitrag (German Footprint), den ein Unternehmen für Deutschland erbringt.
Dieser transaktionsunabhängige Ansatz stärkt den Exporteur im internationalen Wettbewerb, weil er beim Sourcing flexibler agieren und zuweilen auch Geschäfte mit überwiegend ausländischen Zulieferungen mit einer Bundesdeckung absichern kann. Flex&cover erhöht jedoch nicht nur die Flexibilität beim Sourcing, flex&cover reduziert auch den Aufwand bei der Antragstellung sowie der Deckungsabwicklung und beschleunigt den Prüfprozess. Gleichzeitig trägt Flex&cover dazu bei, Industriearbeitsplätze zu sichern und zahlt auf die wirtschaftliche Souveränität, Resilienz und Zukunftsfähigkeit Deutschlands ein. Damit stärkt flex&cover den Standort Deutschland.
LBBW setzt erste Forfaitierungsgarantie um
Ein anderer wichtiger Baustein des Maßnahmenpakets ist die überarbeitete Forfaitierungsgarantie. Die Überarbeitung erleichtert Exporteuren den Forderungsverkauf. Durch den Forderungsverkauf verbessert sich zum einen die Liquidität des Unternehmens. Zum anderen werden Kreditlinien entlastet. Dieser zusätzliche finanzielle Spielraum ist besonders für kleinere und mittlere Unternehmen wichtig, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.
Auch diese Neuerung stößt bei Banken und Exporteuren auf Interesse. Inzwischen ist die erste Garantie unterzeichnet. Die LBBW hat den bundesweit ersten Forderungsankauf mit einer Forfaitierungsgarantie umgesetzt.
Stärkung des Industriestandorts Deutschland
Zwei weitere Produktneuerungen des Maßnahmenpakets sind zur Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Bedeutung: Die neue Shopping-Line-Deckung und die Avalgarantie mit erhöhtem Avalmaximalbetrag pro Exporteur. Auch hier gibt es kurz nach Einführung eine Reihe von Gesprächen mit interessierten Importeuren, Banken und Exporteuren.
Exportkreditgarantien: Neue Podcast-Folge on air

Eine neue Folge des Export Echos ist on air. Der Podcast zu den Exportkreditgarantien des Bundes beschäftigt sich diesmal mit dem wichtigen Thema: „Schadenfälle und Regress“.
Damit Schadenabwicklung und Entschädigung zügig verlaufen, ist es für den Deckungsnehmer wichtig zu wissen, wie der Schadenprozess verläuft und was er im Schadenfall zu beachten hat.
Dies und vieles mehr erläutern Dr. Ullrich Ehrenberg und Jens Völckers aus dem Bereich Claims & International Debt Management von Euler Hermes in der neuen Podcast-Folge.
Jahresbericht 2024 der Exportkreditgarantien erschienen – stabiles Deckungsvolumen – hohe Entschädigungszahlungen
Die Exportkreditgarantien des Bundes haben sich 2024 – in einem geopolitisch und geoökonomisch schwierigen Umfeld – gut behauptet und ihre Verlässlichkeit unter Beweis gestellt.
Das Deckungsvolumen der Exportkreditgarantien lag im zurückliegenden Jahr mit 17,2 Mrd. Euro nur leicht unter dem Vorjahresergebnis. Dabei wurde das Deckungsvolumen maßgeblich durch die Absicherung einiger großer Geschäfte bestimmt.
Die Entschädigungszahlungen fielen im zurückliegenden Jahr mit 1,2 Mrd. Euro überdurchschnittlich hoch aus. Hier schlugen vor allem Entschädigungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zu Buche. Die hohen Entschädigungsleistungen zeigen einmal mehr die Verlässlichkeit und Relevanz der Exportkreditgarantien in geopolitisch und wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
Weitere Informationen zu diesen und weiteren Themen finden Sie im Jahresbericht Exportkreditgarantien.
Investitionsgarantien: Ukraine auf Platz 1
2024 hat die Bundesrepublik Deutschland Investitionsgarantien mit einem Volumen von 1,5 Mrd. Euro übernommen. Dies entspricht dem Vorjahreswert.
Wie schon 2023 war die Ukraine das Land, für das 2024 die meisten Investitionsgarantien übernommen wurden.
Die Zielländer mit den höchsten Volumina der 2024 übernommenen Investitionsgarantien waren Malaysia (300 Mio. Euro), Peru (266 Mio. Euro) und Korea (Rep.) mit 212 Mio. Euro.
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